Ute Lemper wird von Geiger Cyril Garac begleitet. (Foto: babette caesar)

Publication: Schwäbische Lindau
Date: 6 October 2019
By: Babette Caesar

Mit Ute Lemper hat am Samstagabend ein weiterer Weltstar die diesjährige Spielzeit im Stadttheater Lindau eröffnet. Sie ist für zwei Stunden in die Rolle der Hollywood-Legende Marlene Dietrichgeschlüpft. Für ihr „Rendezvous with Marlene“ spendeten die Besucherinnen und Besucher minutenlangen Beifall und stehende Ovationen. Lemper ließ ihr Publikum mitschwärmen und mitleiden. Ließ es tief eintauchen in das Leben der deutschen Diva, das so noch keiner auf die Bühne gebracht hat.

Eine faszinierende Geschichte über eine wunderbare Frau, erzählt und gesungen von einer ebenso wunderbaren Frau. Es gibt nur wenige deutsche Künstlerinnen, die internationale Erfolge in Paris, London und New York gefeiert haben. Ute Lemper ist eine von diesen außergewöhnlichen Frauen. Damit stimmte Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn das Publikum im ausverkauften Saal auf diesen Abend ein. Ein Ledersessel, in den sie sich immer mal wieder zurücklehnte und in Erinnerungen schwelgte. Ein Garderobenständer und eine Tonne, auf die sich Lemper im langen schwarzen, bis zum Schritt hoch geschlitzten Kleid schwang und kurzerhand in die Rolle der Femme Fatale „Lola Lola“ in „Der blaue Engel“ unter der Regie von Josef von Sternberg schlüpfte. Beine überkreuzen, Zigarette in den Mund und dann die Trompete imitieren – einfach grandios. 1929 in den Neubabelsberger UFA-Ateliers war das, wonach sie von Sternberg mit in die Vereinigten Staaten nahm.

Ute Lemper betrat die Bühne als alt gewordene Stilikone mit weiß ausgeleuchteten Gesichtszügen, die Stola eng um die Schultern gelegt. Mit ihr agierte ein instrumental exzellent auf den jeweiligen Moment eingestimmtes Quartett mit Pianist Vana Gierig, Kontrabassist Romain Lecuyer, Geiger Cyril Garac und Matthias Danneck am Schlagzeug. Sie inszenierten die Düsternis und Verlassenheit, in der sich die Dietrich im Jahr 1987 in ihrer Pariser Wohnung befand. Der Karriere hat sie ihre größte Liebe zu dem französischen Filmschauspieler Jean Gabin geopfert. An Nazi-Deutschland und der Ablehnung als Ex-Patriotin leidet sie bis zum Schluss.

Ute Lemper als die „Frau der 1000 Gesichter“ kroch förmlich in die Haut von Marlene. Der Blick mit den halb geschlossenen Augen, die schief verzogenen Mundwinkel, der Stil des Lasziven, den die Ikone pflegte mit ihrer rauen brüchigen Stimme. „Danke schön und guten Abend, ich bin’s Ute mit einer Oktave höher als Marlene“, verwandelte und entspannte sich Lempers Gesicht für den Moment. Denn die längste Zeit des Abends ist sie die Dietrich, die sich 1988 bei ihr meldete und ihr in einem dreistündigen Telefongespräch ihr Leben erzählte. Reden habe sie gewollt. „Es war schön, Ute, dass Du zugehört hast. Irgendwann kannst Du ja mal meine Geschichte erzählen“, gab sie der jungen, am Anfang ihrer Karriere stehenden Lemper mit auf den Weg. Und diese Geschichte zeichnet ein intimes, nicht gekanntes facettenreiches Bild einer emanzipierten, moralisch engagierten, freiheitsliebenden, bisexuellen Frau der Zukunft nach. Mit Pete Seegers bis heute tief berührendem Song „Sag mir, wo die Blumen sind“, den Marlene bei der Unicef-Gala 1962 in Düsseldorf sang, machte Lemper klar, dass sie Dietrichs Klassiker nicht bloß stilecht imitiert. Lemper hat sie transformiert in ungeheuer stimmgewaltige eigenwillige Jazzinterpretationen, die sämtliche Spektren zwischen laut und leise ausloten, wenn nicht gar sprengen.

Sie bannt ihr Publikum jede Spielminute

Sie ist damit von einer Präsenz, die das Publikum jede Spielminute bannt. Nicht länger die Marlene Dietrich wollte die Diva sein und hier zeigt sie ihr Gesicht. Lustvoll und ausgelassen tanzend, wenn sie in Amerika bei den Cowboys ankommt und Cyril Garac den Fiddlerpart übernimmt. Sie sich an die schwere Zeit während Nazi-Deutschland erinnert und an ihr Lieblingslied „Marie“. Das, aber nicht nur das, löste Gänsehaut-Feeling aus. Auch Lempers von Verlassenheitsschmerz durchtränktes „Ne me quitte pas“ und die traurig-aufrechten Lieder von Friedrich Hollaender gehören dazu. Ihre Rückblicke auf die Zeiten mit Edith Piaf, mit der sie so viel Spaß hatte, und mit Burt Bacharach, als sie sich die alternde Haut mit Klebebändern straffte. Sie alkoholtrunken in Orchestergräben fiel, doch immer wieder eisern Disziplin übte und Alfred Hitchcock unmissverständlich zu verstehen gab: „Kein Dior, keine Dietrich!“ Im silbrig-weiß glitzernden Kleid steht Ute Lemper auf der Bühne und ist diese „Lilly Marleen“, die von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt ist und auf sonst gar nichts.

Click here to read on Schwäbishe Lindau


Ute Lemper and Gavin Friday

Publication: Hot Press
Date: 18 September 2019
By: Colm Kelly

Gavin Friday, Camille O’Sullivan, Ute Lemper, Meow Meow, Blixa Bargeld, Cathal Coughlan and more re-imagined Bertolt Brecht’s songs and poems in a magical night at The National Concert Hall.

Click here to view the whole gallery of fabulous live pics.

Publication: Le Temps
Date: August 7, 2019
By : Stéphane Gobbo

La chanteuse allemande sera samedi soir au Gstaad Menuhin Festival pour un programme «Cabaret & Chansons» qui la verra traverser plus de quarante ans de carrière. Qu’elle chante Serge Gainsbourg, Marlene Dietrich ou des poèmes de Pablo Neruda, Ute Lemper a toujours ce sens de la théâtralité qui fait d’elle une interprète hors norme Musiques…

Click here to read the pdf article

Publication: iWorld Travel, so should you!
Date: September 12, 2019
By: Michael Reubens

Mention the name Ute Lemper to some people and you may get a shrug of shoulders but to the discerning followers of worldwide talent the same reaction will definitely not occur.

After one sees her one-woman show coming soon to a theatre near you, I, for one am happy to set the record straight that henceforth Ms. Lemper will be on everyone’s radar. Her Bio includes award-winning roles in Chicago, Cats and Cabaret and her love of the more intimate global cabaret circuit in which she is truly more comfortable.

Rendezvous with Marlene, written and performed by Ms. Lemper and described as “a personal homage to Marlene Dietrich” on a recent telephone conversation in which all was revealed about the legendary actress including some fascinating secrets and anecdotes.

Ute Lemper initially got the revelatory idea to document and therefore stage this show when both U.L. and M. D. lived in Paris . The year was 1988 and U.L. spent three hours on the phone with M D., exploring her career and revealing some of her most intimate secrets. What U.L. got from that call was amazing comparisons between both women: M.D. was 87 at the time and U.L. a mere 24 which left a profound and everlasting emotional impact to this day. Channeling M.D. but certainly not imitating her.

U.L. is also quick to point out that the show chronicles the glamorous star without doing a complete impression. More a retrospect as seen through the eyes and vision of U.L. focusing on highlights from her cabaret days, Hollywood movies, her relationships with composer and mentor Burt Bacharach, chanteuse Edith Piaf, Bio Doc with Actor/Director Maximilian Schell and so on.

M.D. loved her native Germany however she was saddened by the fact that she felt punished to the end of her life mostly due to negative rumours that she was a traitor. She had a love affair with France, the UK and USA and love affairs with both men and women. Ahead of her time she wore men’s apparel, had an open marriage, was abandoned by her daughter who wrote a damming biography filled with negativity yet adored by her fans through films and stage appearances worldwide.

Ute Lemper comes to New York for 5 performances from 18 September only following a sold out run in London . She will then reprise her show throughout Europe and hopes to mount the production with a fresher perspective sometime in the near future.

* The York Theatre Company, New York.

Click here to read on the iWorld Travel blog.