Publication: Gscene

Date: 22 Dec 2019
By : Brian Butler

Brian Butler looks forward to one of the performance highlights in Brighton 2020 – international sensation Ute Lemper revealing her career-long connection with diva Marlene Dietrich.

Put third February in your diaries now if you love the unique style of that great performer Marlene Dietrich as she is brought to life in Brighton for one night only. In 1987 Ute Lemper opened on stage in Paris as Sally Bowles in Cabaret and was immediately hailed by critics as “the new Marlene”.

This comment led to a 3-hour phone conversation between the newcomer and the old reclusive superstar. Some 30 years later Ute now recreates that conversation – about love, life, bitterness, anti-Nazism but above all the magical musical repertoire Marlene created from her signature Lil Marlene to the anti-war song of the 60’s Where Have All the Flowers Gone?

In an exclusive glimpse Ute told Gscene : “The show is deeply tragic, but also comic – Marlene claimed to have slept with everyone she worked with – some 50,000 lovers, she said.”

“I am channelling the pain of her life – it’s not a romantic version . I aim to get to the core of her life.”

That said, the show which starts with the phone chat but in a time warp has Marlene taking over the stage, is full of humanity, respect and pure love of a genius at her art.

The show is at the Old Market, Hove, on 3 February. Ticket information at the old market.com

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Publication: Town & Country
Date: December 2019 / January 2020
BY ERIK MAZA

Marlene Dietrich was once asked by an interviewer about her style. She was in her late fifties at the time, entering her emeritus years but still revered as one of the last greats from Hollywood’s Golden Age. Her Teutonic sense of humor, needless to say, remained intact. “I dress for the image,” she declared. “Not for myself, not for the public, not for fashion.” And, she stated definitively, “not for men.” Dietrich was speaking as a movie star who had long ago made peace with the professional burden of always having to look the part. She was also acutely aware of her own agency in the act of dressing up….

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Ute Lemper oder Marlene Dietrich? Foto: Brigitte Dummer

Publication: erlesenes­muenster.de
Date: 4 October, 2019
By:­ Burkard Knöpker

Langsam kommt sie aus dem Bühnenrücken nach vorne geschlendert, schlängelt sich durch Bassist und Violinist und raunt mit etwas brüchiger Stimme: „Guten Abend“. Diese zwei Worte reichen, um das Publikum im Großen Haus fast in Ekstase zu versetzen. Dabei hat sie nicht mal angefangen zu singen, doch natürlich wissen die Münsteraner, was sie erwartet oder sie ahnen es zumindest. Immerhin kommt ein Kind der Stadt zurück. „Rendezvous mit Marlene“, heißt Ute Lempers Programm, mit dem sie gestern im Großen Haus auftrat.

Ute Lemper ist ein Star und warum das so ist, demonstriert sie in dem gut zweistündigen Programm, mit Sprüngen von Lemper zu Dietrich, von 1928 nach 1987, von Englisch über Deutsch zu Französisch, von Deutschland nach Hollywood, über Irland und Italien nach Russland, von Billy Wilder über Charlie Chaplin bis zu Marlene Dietrichs großer Liebe Jean Gabin.

Tatsächlich gab es das Rendezvous mit Marlene, und zwar 1987 am Telefon in Paris. Ute Lemper, gerade 24 Jahre alt, wurde von der Presse als neue Marlene gefeiert, während Marlene Dietrich in der rue de la montagne einsam neben ihrem Telefon und diversen Wodka- und Whiskeyflaschen, längst am Ende ihrer Karriere angelangt war. Lemper hatte ihr geschrieben und dann – etwa 4 Wochen später – rief die alte Diva im Hotel an. Und tatsächlich hört man die 87-jährige, wenn sie von ihrem Aufbruch in die Vereinigten Staaten Ende der Zwanziger, ihrer Liebe zu deutscher Literatur, Rainer Maria Rilke und ihrem Hass auf Hitler und Nazi-Deutschland, die sie zu instrumentalisieren suchen, von den 50ern und ihren unzähligen Männern (und ein paar Frauen) spricht, von ihren Kinofilmen, von Paris und Alkohol. Man kann kaum sagen, wer da zu hören ist. Ist es die große Marlene Dietrich: „Where have all the flowers gone?“ oder die große Ute Lemper mit Lili Marleen vor der Kaserne? Mal im schwarzen hochgeschlitzten Kleid mit Blazer als Dietrich, dann schulterfrei als Lemper und wieder silbrig-glänzend im Hitchcockfilm, begleitet von wunderbaren Musikern an Flügel, Bass, Geige und Schlagzeug, die aber natürlich wissen, dass sie nur „Ausstattung“ sind. Dafür ist das Programm wie es ist mit einer echten Diva, deren Tochter noch zu Dietrichs Lebzeiten mit der Mutter abrechnen wollte, wie selbstsüchtig und lieblos sie sei – freilich alles in einem Buch niedergeschrieben. Letztlich wartete die Tochter, Maria, dann doch bis Dietrichs Tod Anfang der 90er.

Ein großartiger, bewegender Abend, der die Menschen nachher nicht auf den Sitzen hält. Und wenn Ute Lemper dann noch von den 70ern du 80ern erzählt, als sie selbst noch hier zugesehen und mitgespielt hat und von den Garderoben, die seither nicht renoviert wurden beweist sie Humor und jenes Lokalkolorit, für das sie die Menschen auch lieben. Intendant Ulrich Peters lässt es sich nicht nehmen, persönlich einen riesigen Rosenstrauß zu überreichen.

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Als wäre sie Marlene Dietrich: Ute Lemper geht auf bewegende Art in ihrer Rolle auf. Foto: Oliver Berg

Publication: Westfälische Nachrichten
Date: 4 October, 2019
By: Hans Lüttmann

Faszinierende Erinnerungen

Von Kopf bis Fuß auf Marlene eingestellt: Zum leisen Vibrato einer Geige schreitet Ute Lemper elegant-gelassen im engen, hochgeschlitzten schwarzen Abendkleid mit champagner-weißer Stola auf die Bühne des Großen Hauses – und ist nicht mehr sie selbst. Vom ersten Ton der bravourösen, wunderbar aufeinander eingestellten Musiker ihrer Band geht Ute Lemper in ihrer Rolle auf und singt und spielt und ja: Sie ist Marlene Dietrich für zweieinhalb Stunden. Lempers Gesten, ihre Posen, der schiefe Mundwinkel, die tiefe, laszive Stimme, diese Eleganz und das erste Lied des Abends („Sag mir, wo die Blumen sind“) entführen das Publikum nach Paris, in die Avenue de Montaigne 12, in der an einem Abend im November 1988 die 87-jährige Marlene Dietrich zum Telefon greift – und drei Stunden lang mit Ute Lemper spricht.

Die ikonische Marlene, Lichtspielgöttin ihrer Zeit, Diva, Femme Fatale, „Blauer Engel“, starke Frau und freier Geist, Weltstar des deutschen Films, die keine Tabus kannte, spricht – unfassbar für die damals 24-jährige Ute Lemper – über ihr Leben. („Keine Fragen, Ute, das ist doch kein Interview, ich will nur erzählen.“), über ihre Ehe, ihre Affären, über Arbeit, Stil, die Leidenschaft für Rilke, das zerrüttete Verhältnis zur Tochter Marie, ihre verzehrende Liebe zu Jean Gabin, über Trauer, Einsamkeit – und Alkohol.

Erst nach einer halben Stunde begrüßt Ute Lemper das Publikum – als Ute Lemper: „Jetzt bin ich es, Ute.“ Und erzählt davon, dass dieses Telefonat tatsächlich stattgefunden hat, wie baff sie war und dass es ihr damals beinahe peinlich war, als sie in Paris als „die neue Marlene“ gefeiert wurde, die der echten Marlene einen Brief geschrieben hat. „Süß, die Kleine“, sagt Marlene-Ute, lehnt sich zurück in ihren Divasessel zwischen leeren Flaschen, „Lola“-Hocker, roter Federboa und Glitzerfummel am Kleiderhaken, drückt die Stola an sich, gibt den Blick auf ihre langen Beine frei und haucht rauchig-verträumt: „Ich werde sie wohl mal anrufen.“

Nach der Pause, im edlen, weißen Glitzerkleid, trauert die alternde, menschenscheu gewordene Marlene der Liebe ihres Lebens nach, Jean Gabin, dem zuliebe sie nach Paris gezogen war. Nach Jacques Brels tragischem Gassenhauer „Ne me quitte pas“ als melodramatischem Höhepunkt – mehr Verzweiflung, Kummer und Einsamkeit geht nicht – unternahm Lemper Ausflüge in ein anderes Genres und zeigte, dass sie auch eine exzellente Jazzsängerin ist.

Zwischen US-Army-Weltkriegs-Auftritten, drollig-schlüpfrigen Amouren in Truppenbetten, glühendem Antifaschismus („Es braucht wenig Hirn, um Anti-Nazi zu werden“) und ihrer selbstgewählten Einsamkeit singt Marlene-Ute „Keep up the illusion“, wahre den Schein, zieh’ es durch. Nach rund zweieinhalb Stunden ist Ute Lemper zwar wieder Ute, aber sie entlässt ihr Publikum in die Nacht mit der Illusion, Marlene begegnet zu sein.

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Ute Lemper begeisterte mit einer berührenden Hommage an die Sängerin und Schauspielerin Marlene Dietrich imKönig-Albert-Theater. Foto: Steffen Adler

Publication: Freie Presse
Date: 8 October, 2019
By: Steffen Adler

Die Künstlerin eroberte mit einer unterhaltsamen und berührenden Hommage an die große Diva die Herzen der Zuschauer im ausverkauften König Albert Theater.

Bad Elster.Zu den leisen Tönen von Violine, Klavier, Schlagzeug und Kontrabass der Musiker betritt die heute in New York lebende international bekannte Musicaldarstellerin und Chansonsängerin Ute Lemper in einem schwarzen, hochgeschlitzten Kleid die Bühne und interpretiert mit rauchiger Stimme “Sag mir wo die Blumen sind” jenes Antikriegslied, das auch Marlene Dietrich 1962 in Düsseldorf bei der Unicef-Gala gesungen hat. “Ich würde an diesem Abend gern noch mehr für Sie singen, aber nach diesem Lied kann man ja gar nichts mehr singen”, flüstert Ute Lemper in der Rolle als Marlene zu Beginn ihres Programms “Rendezvous with Marlene”, in dem sie das bewegte Leben der Hollywoodikone den Zuschauern im ausverkauften König-Albert-Theater näher brachte.

Lempers Rendezvous mit Marlene Dietrich basiert auf einem dreistündigen Telefonat, dass sie 1988 in Paris mit ihr geführt hat. Lemper stand als Nachwuchsstar zu jener Zeit gerade am Anfang ihrer Theater- und Musikkarriere. “Damals spielte ich gerade die Sally in Cabaret”, erinnert sich Ute Lemper. “Das war ein großer Erfolg, der mir zum Titel einer neuen Marlene verhalf”, erzählte sie. Gerade deshalb hatte sie einst einen Brief an die betagte Diva geschrieben und einige Zeit später mehrere Stunden mit dem legendären Star telefoniert. “Ich war damals 24 und Marlene 87”, so Ute Lemper. Marlene Dietrich berichtete ihr dabei ausführlich über ihr Leben. “Ich habe viele Jahre gebraucht, um in ihre Geschichte hinein zu sinken”, verkündet Lemper, bevor sie in einem berührenden Zwiegespräch in beide Rollen schlüpfte.

Einsam in einer kleinen Pariser Wohnung zurückgezogen lebend, möchte Marlene Dietrich Ende der 1980er Jahre ihr Gesicht nicht mehr öffentlich zeigen. Sie, die nach Ruhm und Enttäuschung zunehmend im Alkohol versank. “Denken wie ein Boss, benehmen wie eine Lady”, verrät Marlene der jungen Ute Lemper als Erfolgsrezept wie sie es 1930 zu ihrer berühmten Hauptrolle als Lola in dem Film “Der blaue Engel” schaffte und der Aufstieg zur internationalen Künstlerin gelang. Selbst hat sie erst vom Erfolg des Films erfahren, als sie schon auf dem Weg nach Amerika war. “Das Land der Dichter und Denker hat seine Seele verloren”, führt Ute Lemper als Marlene aus, nachdem viele ihrer Landsleute sie als Vaterlandsverräterin beschimpft hatten, weil sie sich während der Zeit des Nationalsozialismus nach Amerika absetzte und eigentlich nie wieder nach Deutschland zurückkehren wollte.

Und Ute Lemper erfährt von Marlenes großer Liebe zu Rainer Maria Rilke ebenso von ihren unzähligen Liebhabern, die nicht alle nur Männer waren. Ute Lemper präsentiert dazu die größten Songs der Diva wie “Just a Gigolo” , singt einfühlsam ihr “The answer, my friend, is blowin’ in the wind” und ihr berühmtes “Ich bin die fesche Lola” sowie “Illusions”, zu der sie ihre langen Beine übereinander und in die Höhe streckt, ganz so wie einst Marlene Dietrich. Ute Lemper begeisterte außerdem mit “Lili Marleen”, das Dietrich 1943 vor amerikanischen und alliierten Soldaten sang und das damit später zum deutschen und internationalen klassischen Soldatenlied wurde.

Schließlich erzählt Ute Lemper auch über Marlene Dietrichs verloren gegangene Beziehung zu ihrer Tochter, ihre Trauer und Einsamkeit am Ende ihrer Karriere. Eng verbunden scheint Ute Lemper mit Marlene Dietrich, sollte sie doch auch selbst im Jahr 1992 in Berlin die Lola spielen. “Marlene starb zehn Tage vor der Premiere”, erinnert die Künstlerin und singt das unsterbliche “Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt”. Dafür erntet sie am Schluss Standing Ovations der Zuschauer.

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